Interview mit Filipp Romanovski

Einblick in die Welt der Fotografie mit Hochzeits-, Business- und Foodfotograf Filipp Romanovski.

Wie bist du zur Fotografie gekommen?

Ich habe Grafikdesign studiert, an einer Hochschule, die nur drei Studiengänge anbot: Grafikdesign, Mode und Fotografie. Während meines Studiums hatte ich durch verschiedene Projekte immer wieder Kontakt zur Fotografie. Wir haben mit Fotografen zusammengearbeitet, Plakate gestaltet oder für Modenschauen Bilder erstellt. Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass mir die Fotografie mehr liegt als Grafikdesign. Meine Bachelorarbeit hatte bereits einen Fokus auf Foto und Video, und irgendwann habe ich gemerkt, dass mir das Fotografieren einfach leichter fällt. So bin ich von Grafikdesign in die Fotografie gewechselt.

Was hat dich dazu bewogen, dich auf Hochzeits-, Business- und Foodfotografie zu spezialisieren?

Hochzeiten haben mich von Anfang an fasziniert, weil ich dort die besten Kunden habe. Es gibt kaum einen Bereich, in dem man so viel positives Feedback auf seine Arbeit bekommt. Außerdem hat man immer fröhliche Menschen um sich herum, und das macht viel Spaß. Ein weiterer Aspekt ist, dass man schnell in verschiedene Kulturkreise eintaucht und neue Menschen kennenlernt. Zudem wird die Hochzeitsfotografie gut bezahlt, was für den Aufbau einer Selbstständigkeit wichtig ist.

Die Businessfotografie hat sich als zweites Standbein entwickelt. Ich wollte nicht betriebsblind werden und neue kreative Impulse setzen. Da ich oft in hochwertigen Locations unterwegs bin und eine Leidenschaft für gutes Essen und Wein habe, lag es nahe, auch Foodfotografie in mein Portfolio aufzunehmen.

Was fasziniert dich am meisten an deinem Beruf als Fotograf?

Zum einen die Flexibilität. Ich kann meine Zeit frei einteilen, reise viel und lerne interessante Menschen kennen. Zum anderen ist es das Gefühl, etwas für die Ewigkeit zu schaffen. Besonders in der Hochzeitsfotografie ist es schön, Momente festzuhalten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Welche Herausforderungen sind mit deinem Beruf verbunden und wie gehst du damit um?

Die größte Herausforderung ist die Selbstmotivation. Wenn man den Beruf zehn Jahre lang ausübt, muss man sich immer wieder neu erfinden, um nicht in Routinen zu verfallen. Außerdem ist die Work-Life-Balance nicht immer einfach. Ich habe für mich entschieden, nicht jedes Wochenende Hochzeiten zu fotografieren, besonders während meine Kinder noch klein sind. Das ist ein bewusster Kompromiss.

Wie würdest du deinen fotografischen Stil beschreiben?

Puristisch, natürlich und spontan. Ich versuche, echte Momente einzufangen, ohne zu stark ins Geschehen einzugreifen. Mein Stil hat sich über die Jahre entwickelt, aber ich glaube, dass sich ein wirklich eigenständiger Stil erst nach vielen Jahren der Praxis manifestiert.

Hochzeitsfotografie

Wie bereitest du dich auf eine Hochzeitsfotosession vor?

Die Vorbereitung beginnt bereits beim ersten Gespräch mit dem Brautpaar. Ich möchte wissen, was ihnen wichtig ist, welchen Stil sie bevorzugen und welche Momente ihnen besonders am Herzen liegen.

Technisch gesehen checke ich meine Ausrüstung, lade Akkus, formatiere Speicherkarten und stelle sicher, dass alles einwandfrei funktioniert. Ich lege auch Wert auf mein eigenes Erscheinungsbild – gepflegte Kleidung gehört für mich dazu.

Was ist das Geheimnis, um authentische Emotionen auf Hochzeiten einzufangen?

Erfahrung ist entscheidend. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür, welche Momente wichtig sind. Ich beobachte genau, welche Gäste eine enge Bindung zum Brautpaar haben. Wenn ich sehe, dass der Bräutigam und seine Großmutter eine besondere Beziehung haben, halte ich diesen Moment bewusst fest. Unauffälliges Fotografieren mit einer zweiten, kleineren Kamera hilft ebenfalls, echte Emotionen einzufangen.

Wie gehst du mit schwierigen Lichtverhältnissen bei einer Hochzeit um?

Bei starker Sonne suche ich Schattenplätze oder passe den Winkel an. Bei Dunkelheit kann man mit Kunstlicht arbeiten, aber es ist wichtig, eine einheitliche Lichtquelle zu nutzen. Falls gar kein Licht vorhanden ist, setze ich Blitzlicht ein.

Businessfotografie

Wie unterscheidet sich die Businessfotografie von anderen Fotografiebereichen, in denen du tätig bist?

Die Businessfotografie hat einen ganz anderen Fokus als die Hochzeitsfotografie. Während es bei Hochzeiten um Emotionen geht, steht in der Businessfotografie meist ein konkretes Ziel dahinter – sei es für eine Marketingkampagne, eine Unternehmenswebsite oder eine Recruiting-Aktion. Hier zählt nicht nur Ästhetik, sondern auch die Wirkung des Bildes auf potenzielle Kunden oder Geschäftspartner.

Welche Elemente sind entscheidend für ein erfolgreiches Business-Portrait?

Gute Lichtverhältnisse sind essenziell. Zudem ist es wichtig, dass sich die Person wohlfühlt, denn nur so wirkt das Bild authentisch und professionell. Ein freundlicher und natürlicher Ausdruck ist entscheidend. Zudem sollte die Bildkomposition die Persönlichkeit und Position der fotografierten Person widerspiegeln.

Fotografie & Business

Wie akquirierst du neue Kunden?

Ehrlich gesagt habe ich nie aktiv Kunden akquiriert oder „kalt“ akquiriert. Ich habe ein gutes Gespür dafür, wenn sich eine Gelegenheit bietet. Es ist mehr eine Art Soft Skill oder Street Smartness, die man entwickeln kann. Heute reicht es nicht nur, gute Bilder zu machen – du musst auch ein bisschen ein Verkäufer sein.

Wie nutzt du soziale Medien, um dein Geschäft zu fördern?

Ich nutze Social Media nicht aktiv zur Akquise von Kunden. Vielmehr zeige ich dort meine Arbeiten, damit meine Community sieht, was ich mache. Ich erhoffe mir nicht, direkt Kunden darüber zu gewinnen. Vielmehr geht es darum, präsent zu sein und zu zeigen, was ich tue.

Abschluss

Vielen Dank an unseren Coaching Kunden Filipp Romanovski für die spannenden Einblicke in seine Arbeit!

Mehr zu Filipp Romanovski
https://romanovski.de

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